Die VREDE Leitfragen für die Moderation von Gruppenentscheidungen enthalten eine Fragensammlung und Zielformulierungen für alle Phasen von Gruppenentscheidungen. Sie ermöglichen daher ein strukturiertes Vorgehen für die Durchführung und die Beobachtung von Gruppenentscheidungen ermöglicht. Wir können die finale Version nun veröffentlichen.
Besprechungen und Gruppenprozesse so zu gestalten, dass die Kreativität aller Beteiligten einfließen kann und das Innovationspotenzial genutzt wird, – das ist nicht selbstverständlich und kann eine große Herausforderung sein. Der Lohn sind in Organisationen zufriedene Mitarbeiter:innen, die sich einbringen und dem Unternehmen verbunden fühlen. Gesamtgesellschaftlich ist der Lohn eine nachhaltigWelt, in der es sich zu leben lohnt.
Gut geführte Gruppenentscheidungen sind also ein wichtiges Instrument zum Diversitymanagement und eine lohnende Investition in die Zukunft. Dennoch beziehen sich derzeit nur sehr wenige Moderationsmodelle und IT-Werkzeuge auf das Vorbereiten und Treffen gemeinsam getragener Entscheidungen. Wesentliche Entscheidungsmodelle betrachten allein die Person als Entscheider:in, nehmen also eine individuelle, psychologische Perspektive ein. Gemeinsame Entscheidungen erfordern hingegen eine explizite Rücksicht auf weitere Perspektiven: Inhalt, Beziehung, aber auch strukturelle Aspekte wie Macht werden hier wichtig. So steht jede gemeinsame Entscheidung im Kontext von Kultur(en) – und wirkt gleichzeitig kulturbildend.
Im Projekt VREDE wurden daher unter anderem Leitfragen für die Moderation von Gruppenentscheidungen entwickelt, die alle Phasen umfassen und damit ein strukturiertes Vorgehen für die Durchführung und die Beobachtung von Gruppenentscheidungen ermöglichen.
Zu jeder der Phasen und Unterphasen haben wir Ziele und Leitfragen entwickelt, die Moderator:innen und Führungskräfte dabei unterstützen können, Entscheidungsprozesse von Gruppen zu planen und ihre Durchführung zu steuern. Die Leitfragen können „im Ganzen“ verwendet werden, oder auch eine Auswahl für die jeweilige Situation getroffen werden.
Beim Erstellen des Phasenmodells haben uns unsere langjährigen Erfahrungen als Berater:innen und Moderator:innen geleitet, die uns auch viele gutgemeinte Ansätze zu gemeinsamen Entscheidungen haben scheitern sehen lassen. Oftmals stellt sich heraus, dass ein Thema erst entschieden werden kann, nachdem ein anderes Thema zuvor abgeklärt wurde. Diese Phänomene führen naturgemäß zu einer hohen Komplexität. Das VREDE-Phasenmodell bemüht sich um eine intuitive Unterstützung und um eine Balance zwischen Komplexität und Praktikabilität.
Die VREDE Leitfragen stellen wir – als Ergebnis eines geförderten Forschungsprojekts – unter Creative Commons 3.0 Lizenz (CC-BY-SA) kostenlos zur Verfügung. Download PDF
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